Kartenzählen gehört zu den Strategien, die einige Blackjackspieler gern einmal ausprobieren würden. Das Risiko, dabei erwischt zu werden, ist allerdings groß. Nicht nur die Spieler sind clever, sondern auch die Casinobetreiber. Letztere passen gut auf, dass das Kartenzählen in ihren Häusern nicht überhandnimmt. Im Grunde genommen findet ein immerwährendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Spielern und Anbietern statt.
Erstere möchten die Technik so lange wie möglich praktizieren, ohne dabei erwischt zu werden, während letztere sich Gegenmaßnahmen überlegen und anwenden. Letzten Endes sollte nach den heutigen Maßstäben, die von der Online Gaming-Industrie geprägt wurden, alles fair und ausgewogen ablaufen. Auch das Casino muss schließlich Gewinne erzielen, die dann teilweise durchaus auch als 200 Prozent Bonus an die Kunden zurückfließen. Wer sich trotzdem mit dem Gedanken trägt, die Zähltechnik anzuwenden, erfährt in diesem Beitrag mehr darüber.
Werden Casinospieler bestraft, wenn sie Karten zählen?
Strategien wie das Card Counting haben strafrechtlich keine Relevanz, was erst einmal beruhigend ist. Ob es sich lohnt und erlaubt ist, bleibt die andere Frage. Jedes Casino verbietet Vorteilsstrategien in den Geschäftsbedingungen. In virtuellen Spielhallen werden Technologien eingesetzt, um Verstöße zu identifizieren. In den landbasierten Spielbanken wird ebenfalls aufgepasst. Mancher kennt es aus Mafia-Filmen, dass Kartenzähler sich schon in Sicherheit wähnen und sich mit ihren Gewinnen in Richtung Ausgangspforte bewegen.
Dort vergeht ihnen das siegessichere Grinsen, da sie von schrankgroßen Männern angesprochen und am Verlassen des Casinos gehindert werden. Dann folgt die Filmszene, in der selbiger Spieler mit leeren Taschen und dem einen oder anderen Finger weniger doch noch seinen Heimweg antreten darf.
Der Casino-Boss unterbindet eben Kartenzählen radikal und sorgt lieber dafür, dass sich keine Nachahmer finden. In der Realität dürfen Spieler heutzutage ihre Gliedmaßen behalten, aber geschnappt werden sie in den Spielhäusern mit hoher Wahrscheinlichkeit. Sie werden vom Casinopersonal in flagranti vollgequasselt, damit sie vom Zählen abgelenkt werden. Alternativ werden sie gleich mit einem Tisch- oder Hausverbot belegt. Kurz darauf dürften sie Probleme bekommen, überhaupt noch irgendwo Einlass in Spielbanken zu finden, denn es werden Listen mit unerwünschten Gästen geführt. Ja, Glücksspiel-Fans würden das sicherlich als Strafe empfinden!
Was machen Kartenzähler überhaupt?
In den Filmen werden Kartenzähler immer als Mathe-Genies dargestellt, doch trifft dieser Stereotyp überhaupt zu? Eigentlich braucht man kein 200-IQ-Superhirn, um sich am Blackjacktisch einen Vorteil zu verschaffen. Card Counters achten lediglich darauf, welche Karten bisher ausgespielt wurden und geben ihnen Punktewerte. Es wird also im wahrsten Sinne des Wortes mitgezählt, welche Kartenwerte aus dem Schuh des Dealers bereits gezogen wurden, um eine Prognose zu stellen, welche Karten als nächstes auftauchen. Wenn der Kartenzähler beispielsweise aus einigen Runden mit niedrigwertigen Karten schlussfolgert, dass höchstwahrscheinlich bald hohe Karten ins Spiel kommen (10, Bube, Dame, König), nutzt er die Gelegenheit für eine entsprechende Reaktion. Das kann ein Double-Down oder eine Einsatzerhöhung sein.
Wenn der Dealer eine sogenannte „Stiff Hand“ hat, also Handkarten im Wert von insgesamt zwischen 12 und 16 Punkten, wird er nicht unwahrscheinlich von einer hochwertigen Karte aus dem Spiel geschmissen. Der Kartenzähler freut sich und hat durch seinen Double-Down extra Geld gewonnen – und das ohne großes Risiko, da er ja von Anfang an wusste, dass seine Chancen gut standen. Es gibt viele denkbare Konstellationen beim Kartenzählen, aber alle zielen natürlich darauf ab, den Hausvorteil zu umgehen und die Chancen zu Gunsten des Spielers zu verbessern. Kein Wunder, dass Casinobetreiber nicht davon begeistert sind.
Kartenzählen ist nicht aussichtslos, aber es lohnt sich auch nicht mehr
Das Kartenzählen ist eine echte Kunst, die nicht viele Spieler beherrschen. Die Maßnahmen, die Verdächtige zu befürchten haben, beschränken sich meist darauf, dass er schlichtweg in ein Gespräch verwickelt und somit abgelenkt wird. In virtuellen Spielotheken wird meist mit bis zu acht Decks oder sogar mehr pro Schuh gespielt und sehr häufig gemischt, was den Kartenzählern ebenfalls davon abhalten soll, ihre Kunst auszuüben. Es lohnt sich jedoch auch für die Casinobetreiber kaum, drastischere Maßnahmen zu ergreifen und beispielsweise verdächtige Spieler sofort zu sperren oder dergleichen.
Auf einen Spieler, der Karten zählen kann und damit vielleicht sogar durchkommt und gewinnt, kommen zehn Gamer, die ohne besondere Strategie spielen und häufiger verlieren. So ist ein Online Casino wohl der beste Ort, um es zumindest zu probieren. In den großen landbasierten Spielhäusern sieht es schon etwas anders aus. Hier arbeiten die besten ehemaligen Kartenzähler. Sie werden von den Casinobetreibern eingestellt, um Kartenzähler zu erwischen, indem sie die typischen Merkmale erkennen, wie beispielsweise die plötzliche Einsatzerhöhung nach vielen niedrigen Karten.
Auch Technologien kommen zum Einsatz, wie beispielsweise Metalldetektoren am Casino-Eingang, um Vibrationstechniken für die Fußgelenke aufzuspüren, die Kartenzähler-Teams als Kommunikationsmittel nutzen. Wird erst einmal ein Hausverbot erteilt, erstreckt sich dieses oft auf alle Spielhallen im gesamten Umkreis, was zum Beispiel durch Gesichtserkennungssysteme überprüft wird.
Das Fazit, was man daraus ziehen kann: Es kann durchaus spaßig sein, das Card Counting einmal auszuprobieren, aber als Amateur wird man es kaum unentdeckt so weit bringen, dass es sich wirklich lohnt. Sobald man etwas Übung und die ersten Erfolge hat, erlebt man höchstwahrscheinlich eine Blamage, weil die Profi-Zähler ihren neuen Job einfach sehr gut verstehen.